Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen" der AWP Berlin definiert Standards zur Qualifikation für die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Traumafolgestörungen. Durch den Nachweis einer curricularen Weiterbildung an einem zertifizierten Weiterbildungsinstitut können Psychologische und Ärztliche Psychotherapeutinnen und Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten die Qualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)" erwerben.
Voraussetzung für die Möglichkeit zur Zertifizierung ist die Approbation als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Ärztliche/r oder Psychologische/r Psychotherapeut/in bzw. eine entsprechende berufliche Qualifikation in der Schweiz oder in Österreich.
Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie des Kindes- und Jugendalters“ an der AWP Berlin ist bei der DeGPT zertifiziert.
Teilnehmer des Curriculums können die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)" erlangen, indem sie die Kurse über insgesamt 120 UE besuchen, 20 Stunden Supervision und
Nachweis von drei supervidierten Fällen und drei schriftliche Fallberichte (4-6 Seiten) sowie ein Video einer Traumakonfrontationssitzung vorlegen.
Fakultativ bietet die AWP Berlin die Workshops "Dialektisch Behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT - A) unter besonderer Berücksichtigung traumaspezifischer Interventionen" und „Entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie für Jugendliche (E-KVT)“ an. Diese Workshops sind nicht obligatorisch für die Erlangung der Zusatzqualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)".
Beschreibung
EMDR wurde in den letzten Jahren zunehmend als traumakonfrontatives Therapieverfahren wissenschaftlich anerkannt (WHO, ISTSS, APA, Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie). Ende 2014 wurde beschlossen, EMDR für Erwachsene in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen: EMDR kann im Rahmen eines umfassenden Behandlungskonzeptes der Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie oder der analytischen Psychotherapie angewendet werden.
Zielgruppe
Approbierte PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, die die Zusatzbezeichnung Traumatherapie (DeGPT) im Rahmen des Curriculums erwerben wollen. Das Angebot steht auch anderen klinisch-psychologisch tätigen Personen offen. Diese können jedoch kein Zertifikat nach DeGPT erwerben. Die Teilnahme setzt die vorherige Teilnahme am Teil 2 "Stabilisierung, Affektregulation und Ressourcenaktivierung bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen“ voraus, bzw. vorab den schriftlichen Nachweis der Kenntnisse im gleichen Umfang.
Ziele
Der Kurstteil vermittelt einen Überblick über die Anwendung von EMDR bei Erwachsenen, sowie eine Auswahl von Modifikationen bei Kindern und Jugendlichen. Sie erlernen in Form von praktischen Übungen den Umgang mit der Methode im Ressourcenbereich sowie bei Monotraumata. Der der zweitägige Kurs kann eine vollständige EMDR-Ausbildung nicht ersetzten und entspricht im Wesentlichen den ersten zwei Tagen des normalerweise mind. 6 tägigen EMDR-Currikulums!
Inhalte
Die 8 Phasen des EMDR-Standardvorgehens
Altersangepasste Varianten zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Ressourcenarbeit mit EMDR
Die Integration des EMDR-Standardvorgehens und dessen Varianten in einen vollständigen Behandlungsplan
Methoden
Vortrag, Handout, Demonstration und Übungen
Literatur
Hensel, Thomas (Hrsg.) EMDR mit Kindern und Jugendlichen - Ein Handbuch. Hogrefe Verlag, Göttingen, 2007
Schubbe, Oliver (Hrsg.) Traumatherapie mit EMDR - Ein Handbuch für die Ausbildung. Vandenhoeck & Ruprecht 2004, 5. überarbeitete Aufl. 2016