Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen" der AWP Berlin definiert Standards zur Qualifikation für die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Traumafolgestörungen. Durch den Nachweis einer curricularen Weiterbildung an einem zertifizierten Weiterbildungsinstitut können Psychologische und Ärztliche Psychotherapeutinnen und Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten die Qualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)" erwerben.
Voraussetzung für die Möglichkeit zur Zertifizierung ist die Approbation als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Ärztliche/r oder Psychologische/r Psychotherapeut/in bzw. eine entsprechende berufliche Qualifikation in der Schweiz oder in Österreich.
Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie des Kindes- und Jugendalters“ an der AWP Berlin ist bei der DeGPT zertifiziert.
Teilnehmer des Curriculums können die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)" erlangen, indem sie die Kurse über insgesamt 120 UE besuchen, 20 Stunden Supervision und
Nachweis von drei supervidierten Fällen und drei schriftliche Fallberichte (4-6 Seiten) sowie ein Video einer Traumakonfrontationssitzung vorlegen.
Fakultativ bietet die AWP Berlin die Workshops "Dialektisch Behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT - A) unter besonderer Berücksichtigung traumaspezifischer Interventionen" und „Entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie für Jugendliche (E-KVT)“ an. Diese Workshops sind nicht obligatorisch für die Erlangung der Zusatzqualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)".
Beschreibung
Blockseminar 2/ Teil1: Stabilisierung, Affektregulation und Ressourcenaktivierung bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen, am 22./23.03.2021 Herr S. Bambach
In diesem Seminar werden die Grundlagen zur Stabilisierung traumatisierter Kinder und Jugendlicher vermittelt. Hierzu gehören die Fähigkeit einer altersangepassten Psychoedukation zum Verständnis von Psychotrauma und Symptomen der PTBS. Verschiedene altersangepasste Techniken zur Affektregulation und der Verankerung in der Gegenwart, sowie imaginative und körperorientierte Techniken werden demonstriert und eingeübt. Ferner werden ressourcenorientierte Interviewstrategien vermittelt und die Anleitung von Bezugspersonen thematisiert.
Zielgruppe
Approbierte PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, die die Zusatzbezeichnung Traumatherapie (DeGPT) im Rahmen des Curriculums erwerben wollen. Das Angebot steht auch anderen klinisch-psychologisch tätigen Personen offen. Diese können jedoch kein Zertifikat nach DeGPT erwerben.
Ziele
Die TeilnehmerInnen erhalten Handlungskompetenz und Sicherheit im Umgang mit emotional hochbelasteten traumatisierten Kindern- und Jugendlichen und deren Familien.
Inhalte
• Altersangepasste Psychoedukation/ Metaphern für Psychotrauma u. Heilung
• Äußere Sicherheit
• Ausnahme- und Bewältigungsfragen (DeShazer)
• „Window of Toleranz" / "Ressourcenbereich"
• Bedeutung der Einbeziehung von Bezugspersonen
• sicheres, feinfühliges Verhalten von Bindungspersonen
• Erfragen von Heilungszeichen
• sicheres, feinfühliges Verhalten von Bindungspersonen
• Verschiedene altersangepasste Übungen zur Affektregulation und Beruhigung
• Außenorientierte 5-4-3-2-1 Übung
Methoden
• Vortrag mit Handout
• Demonstration
• Durchführung von praktischen Übungen in Zweier- und Dreiergruppen
• Austausch und Reflexion
• Übungen mit Selbsterfahrungsanteilen
Literatur
Hantke, Lydia, Görges, Hans-Joachim: Handbuch Traumakompetenz: Basiswissen für Therapie, Beratung und Pädagogik, Junfermann; 2012
Krüger, Andreas, Reddemann, Luise: Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie für Kinder und Jugendliche. PITT-KID - Das Manual, J. G. Cotta'sche Buchhandlung 2010
Landolt, Markus A., Hensel, Thomas (Hrsg.): Traumatherapie bei Kindern und Jugendlichen, 2. Aktualisierte Auflage, Hogrefe, Göttingen 2008 / 2012