In diesem Workshop beschäftigen wir uns ausführlich mit den zwei Kernprozessen Akzeptanz und Defusion.
Beschreibung
Akzeptanz im Sinne der ACT ist ein aktiver Prozess, der die Fähigkeit beschreibt, schmerzhafte Gedanken, Gefühle und körperliche Wahrnehmungen bereitwillig zu erleben. Kognitive Defusion beschreibt die Fähigkeit, die Gedanken, die unser Verstand fortwährend produziert, nicht als wörtliche Wahrheiten zu behandeln, sondernn sie stattdessen mit einer gewissen Leichtigkeit und aus einem Abstand zu beobachten.
Zielgruppe
Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten sowie Therapeuten anderer Berufsgruppen, die bereits erste Erfahrungen mit ACT gesammelt haben.
Ziele
Vertieftes Verständnis der „pathologischen“ Kernprozesse Erlebnisvermeidung und kognitive Fusion sowie intensives Üben der therapeutischen Kernprozesse Akzeptanz- und kognitive Defusion.
Inhalte
Schmerzhaftes inneres Erleben bereitwillig anzunehmen sowie unsere Gedanken distanziert und nicht ganz so ernst zu nehmen, liegt nicht in der Natur des Menschen. Im Gegenteil – eher probieren wir intuitiv oder gezielt, emotionalen Schmerz zu vermeiden (= Erlebnisvermeidung) und sind uns oft gar nicht dessen bewusst, wie wir mit unseren Gedanken verschmolzen sind und uns von ihnen in unserem Handeln beeinflussen lassen (= kognitive Fusion).
Aus der Sicht der ACT sind es genau diese zwei Prozesse - Erlebnisvermeidung und kognitive Fusion – die, wenn sie unser exzessiv und ungeachtet der persönlichen Konsequenzen unser Handeln bestimmen, für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Problemen und Störungen verantwortlich ist. Für Therapeuten, die ACT wirkungsvoll mit ihren Patienten anwenden möchten, ist es daher essentiell, ein grundlegendes Verständnis über diese Prozesse zu erwerben.
Das dies auch spielerisch und mit viel praktischen Übungen in zwei Tagen geht, soll dieser Workshop beweisen, bei dem auch gerne eigene Fallbeispiele mit eingebracht werden können Ziel dieses Workshops ist es, Ihnen neben der notwendigen Theoriegrundlagenvermittlung, zu vermitteln, 1) wie Sie Erlebnisvermeidung und kognitive Fusion bei Patienten erkennen können, 2) wie Sie Akzeptanz und kognitive Defusion bei Ihren Patienten gezielt fördern können und 3) wie Sie therapeutische Fehler wahrend der Akzeptanz- und Defusionsarbeit geschickt zu Gunsten des therapeutischen Prozesses umwandeln können.
Methoden
Kurze Powerpoint-Präsentationen der wichtigsten theoretischen Grundlagen, klinische Falldarstellungen, Üben von formalen und informellen Akzeptanz- und Defusionstechniken, interaktive Verwendung von Fallbeispielen der Teilnehmer, Paar- und Kleingruppen-Übungen, Diskussion im Forum.
Literatur
- Blackledge, J.T. (2015). Cognitive Defusion in Practice. Context Press, Oakland.
- Hayes, S. C., Strohsahl, K., & Wilson, K. (2012). Acceptance and Commitment Therapy (second Edition). Guilford Press, New York.
- Villatte, M., Villatte J. & Hayes, S. C. (2016). Mastering the Clinical Conversation. Guilford Press, New York.
- Westrup, D. (2014). Advanced Acceptance and Commitment Therapy. Guilford Press, New York.