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Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT) Curriculum

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IRRT ist eine Therapie­methode zur Behandlung von Traumafolgestörungen (PTBS), maladaptiver Schemata und anderer belastungsinduzierter psychischer Störungen. In drei Phasen werden visuelle und verbale Interventionen kombiniert, um Zugang zu belastenden traumabezogenden Bildern zu gewinnen, diese zu konfrontieren, zu transformieren und emotional zu bewältigen. Schließlich werden selbstfürsorgliche, selbstberuhigende innere Bilder und Verhaltensweisen in die belastende Szene eingeführt.

In einer IRRT-Behandlung scheint ein bereits angelegter Selbstheilungsprozess ablaufen zu können, der vom Therapeuten lediglich ermöglicht, deblockiert und begleitet wird. Es zeigt sich, das IRRT oft zu einer schnellen Reduktion und deutlichen Linderung von Symptomen einer PTBS führt und maladaptive traumabezogene Einstellungen und Schemata modifiziert werden können.

Die IRRT zeichnet sich durch die folgenden Hauptaspekte in der Behand­lung aus:

  • die sokratische Haltung des Therapeuten, d.h. eine inhaltlich offene, fragende und paraphrasierende Haltung. Der Therapeut gibt lediglich den formalen Rahmen der Imagination vor und hält den Patienten „auf Kurs“. Die inhaltliche Gestaltung des Prozesses ist Aufgabe des Patienten. Der Patient selbst ist der Wissende, der Therapeut hilft ihm lediglich dabei, dieses Wissen zu entdecken.
  • die Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen als Protagonisten auf der inneren Bühne des Patienten. Die wichtigen Protagonisten sind dabei das damalige Ich / Kind-Ich, das aktuelle Ich sowie der Täter bzw. das Täterbild.
  • Die Betonung von Nuancen in der sprachlichen Formulierung der Fragen und Aussagen des Therapeuten. In der Regel werden offene statt geschlossene Fragen gestellt. Durch geschicktes Formulieren, z.B. Verwendung des Konjunktivs oder die Formulierung eines Handlungswunsches vor der eigentlichen Handlung können auch schwierige Entwicklungsschritte für den Patienten ermöglicht werden.

Literatur

Schmucker, M., Köster, R. (2014).  Praxishandbuch IRRT: Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy bei Traumafolgestörungen, Angst, Depression und Trauer. Klett-Cotta, Stuttgart.

Schmucker, M., Köster, R. (2014). Den Selbsthass überwinden: Versöhnung mit dem Kind-Ich. In A. Dyer & K. Priebe (Hrsg.), Metaphern, Geschichten und Symbole in der Therapie Traumatisierter. Göttingen: Hogrefe.

Schmucker, M., Köster, R. (2015). Narrative Um-Schreibung: Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT). In Linden, M., Hautzinger, M. (Hrsg.). Verhaltenstherapiemanual. 8. Aufl. Heidelberg: Springer.

Schmucker, M., Köster, R. (2015). IRRT bei PTBS. In H. Stavemann (Hrsg.), Therapie – Tools Integrative KVT (456–488). Weinheim: Beltz.

Köster, R., Schmucker, M. (2016). IRRT zur Behandlung anhaltender Trauer: Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy in der Praxis. Klett-Cotta, Stuttgart.

 

 



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