Der Film und das Theaterstück ‚Gott des Gemetzels‘ zeigt sehr anschaulich und tlw. humorvoll wie ein anfänglich vernünftiges Gespräch in ein Dialogfeuerwerk und dann in einem Streit aus Vorwürfe, Besserwisserei und Beleidigungen münden kann.
Das Gespräch ist zentraler Bestandteil in der psychotherapeutischen Behandlung, dies bedeutet aber viel Aufmerksamkeit auf dieses zentrale Element zu legen. Modelle zur Gesprächsentwicklung und die Notwendigkeit der Anwendung unterschiedlicher Gesprächstechniken ist deswegen erforderlich, um einen therapeutischen Prozeß erfolgreich zu beginnen, aufrechtzuerhalten und zu beenden.
Beschreibung
Die therapeutische Beziehung ist sehr zentral für den Therapieerfolg, aber wie gestalten wir die Gespräche, welche Gesprächs“techniken“ sind zentral und wie wirken sie eigentlich. Die Gesprächsführung ist sehr zentral in der psychotherapeutischen Behandlung, deswegen sind die die Motivierende Gesprächsführung und der sokratische Dialog (nur um zwei therapeutische Bausteine zu benennen) zentral mit Gesprächsführung verbunden.
Aufbauend auf vielfältige Ansätze sollen in diesem Workshop zunächst die Gesprächsvoraussetzungen (u.a. Aktives Zuhören, Empathie und Akzeptanz), eingebettet in die Vorstellung von Kommunikationsmodelle dargelegt werden. Dann werden die Grundprinzipien der Gesprächsführung (u.a. Transparenz, Struktur, Präzisieren und geleitetes entdecken, soziale Verstärkung, zusammenfassen und Rückmeldung) vorgestellt und eingeübt. Danach sollen spezielle Gesprächstechniken mit speziellen Zielsetzungen vorgestellt werden:
- Gesprächstechniken im Rahmen von Modellvermittlung
- Techniken zur Förderung der Problemeinsicht und der Compliance und der Eigenverantwortlichkeit
- Gesprächstechniken im Rahmen klärungsorientierter Psychotherapie
- im Rahmen des CBAPS Ansatzes, dass sich kontrolliert-persönlich in die therapeutische Beziehung einbringen
Aus gegeben Anlaß der Veränderung der Psychotherapierichtlinien und dem Einführen von „Sprechstunden in der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung“ ist zudem die Gesprächsführung im beraterischen Kontext zu sehen. Techniken der Beratung und der Empfehlung sollen hierbei abgegrenzt werden von der Gesprächsführung zum Aufbau einer längerfristigen Patient/in-Therapeut/in-Beziehung.
Zielgruppe
Dieser Kurs richtet sich an Psychotherapeuten im ambulanten und stationären Setting, zudem an therapeutisch und beraterisch tätige Personen in Beratungsstellen. Dieser Kurs richtet sich an alle Personen, die sich neugierig einem vordergründig „selbstverständlichen Thema“ widmen wollen, was uns aber immer wieder auch so viele offensichtliche „Missverständnisse“ bereiten kann.
Ziele
o Kennenlernen von Kommunikationsmodellen
o Kennenlernen unterschiedlicher Gesprächstechniken
o Einsatz spezifischer Gesprächstechniken in Abhängigkeit der therapeutischeren Funktion
o Konkretes Einüben von Gesprächstechniken
Inhalte
o Kommunikationsmodell
o Zentrale Elemente der Gesprächsführung (Transparenz, Struktur, Präzisieren und geleitetes entdecken, soziale Verstärkung, zusammenfassen und Rückmeldung)
o Techniken zur Förderung der Problemeinsicht und der Compliance und der Eigenverantwortlichkeit (Elemente aus der motivierende Gesprächsführung)
o Gesprächstechniken im Rahmen klärungsorientierter Psychotherapie
o Kontrolliert-persönlich einbringen
o Beratungstechniken
Methoden
Informationsvermittlung und Übungen verschiedener Techniken und Herangehensweisen
Literatur
Miller, W.R. & Rollnick, S. (2015). Motivierende Gesprächsführung: Motivational Interviewing. Lambertus Verlag
Schulz von Thun, F. (2014). Miteinander reden 1-4, Rowohlt Taschenbuch Verlag
Stavemann, H.H. (2015). Sokratische Gesprächsführung in Therapie und Beratung. Beltz Verlag