Die Entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie für Jugendliche (E-KVT; Matulis, Resick, Rosner & Steil, 2013) ist ein intensives Behandlungsprogramm, welches vor allem für Jugendliche mit chronischer PTBS und komplexer komorbider Symptomatik zugeschnitten ist.
Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie des Kindes- und Jugendalters" wird bei der AWP-Berlin in Zusammenarbeit mit der FAP in Frankfurt angeboten und ist darüber von der DeGPT zertifiziert. Die Teilnehmer können die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT) erlangen, indem sie drei supervidierte Fälle mit insgesamt 20 Stunden SV mit Fallberichten vorlegen sowie ein Videoband zu einer Konfrontationssitzung.
Beschreibung
Das Erleben komplexer Traumatisierungen wie sexualisierter oder körperlicher Gewalt in der Kindheit birgt im Vergleich zu anderen Formen der Traumatisierung ein sehr hohes Risiko für PTBS sowie weiterer schwerwiegender Symptome wie Emotionsregulationsstörungen, die sich häufig in dysfunktionalem Verhalten wie Suizidalität, Selbstverletzungen, Substanzabsus, Dissoziation oder Aggression äußern. Die Entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie für Jugendliche (E-KVT; Matulis, Resick, Rosner & Steil, 2013) ist ein intensives Behandlungsprogramm, welches vor allem für Jugendliche mit chronischer PTBS und komplexer komorbider Symptomatik zugeschnitten ist.
Zielgruppe
Approbierte PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, die die Zusatzbezeichnung Traumatherapie (DeGPT) im Rahmen des Curriculums erwerben wollen. Das Angebot steht auch anderen klinisch-psychologisch tätigen Personen offen. Diese können jedoch kein Zertifikat nach DeGPT erwerben.
Inhalte
Die Entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie für Jugendliche (E-KVT; Matulis, Resick, Rosner & Steil, 2013) ist ein intensives Behandlungsprogramm, welches vor allem für Jugendliche mit chronischer PTBS und komplexer komorbider Symptomatik zugeschnitten ist. Die Behandlung umfasst vier Phasen: 1) Motivationsphase: Eine tragfähige therapeutische Beziehung sowie eine hinreichend stabile Therapiemotivation werden aufgebaut. 2) Emotionsregulation: Zum Abbau dysfunktionaler Verhaltensweisen werden den Jugendlichen Techniken der Emotionsregulation, wie sie von Steil et al. (2011) verwendet werden, vermittelt. 3) Intensive Traumabearbeitung: In dieser Therapiephase wird die Cognitive Processing Therapy (CPT) nach Resick et al. (2008) eingesetzt. Die Materialien wurden für jugendliche Bedürfnisse adaptiert, die Stunden dieser Phase werden in einer hohen Frequenz durchgeführt. 4) Entwicklungsaufgaben: In der letzten Therapiephase werden jugendtypische Entwicklungsaufgaben wie Partnerwahl oder Berufswahl angesprochen.
Methoden
In diesem Workshop werden wird E-KVT ausführlich dargestellt und anhand von Videobeispielen, Demonstrationen und Rollenspielen vertieft.
Literatur
König, J., Resick, P., Karl, R., & Rosner, R. (2012). Posttraumatische Belastungsstörung: Ein Manual zur Cognitive Processing Therapy.
Matulis, M., Resick, P., Rosner, R. & Steil, R. (2014). Developmentally Adapted Cognitive Processing Therapy – A Pilot Study. Clinical Child and Familiy Psychology Review, 17 (2), pp 173-190