Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen" der AWP Berlin definiert Standards zur Qualifikation für die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Traumafolgestörungen. Durch den Nachweis einer curricularen Weiterbildung an einem zertifizierten Weiterbildungsinstitut können Psychologische und Ärztliche Psychotherapeutinnen und Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten die Qualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)" erwerben.
Voraussetzung für die Möglichkeit zur Zertifizierung ist die Approbation als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Ärztliche/r oder Psychologische/r Psychotherapeut/in bzw. eine entsprechende berufliche Qualifikation in der Schweiz oder in Österreich.
Das Curriculum "Spezielle Psychotraumatherapie des Kindes- und Jugendalters“ an der AWP Berlin ist bei der DeGPT zertifiziert.
Teilnehmer des Curriculums können die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)" erlangen, indem sie die Kurse über insgesamt 120 UE besuchen, 20 Stunden Supervision und
Nachweis von drei supervidierten Fällen und drei schriftliche Fallberichte (4-6 Seiten) sowie ein Video einer Traumakonfrontationssitzung vorlegen.
Fakultativ bietet die AWP Berlin die Workshops "Dialektisch Behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT - A) unter besonderer Berücksichtigung traumaspezifischer Interventionen" und „Entwicklungsangepasste traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie für Jugendliche (E-KVT)“ an. Diese Workshops sind nicht obligatorisch für die Erlangung der Zusatzqualifikation "Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT)".
Beschreibung
In diesem Seminar wird die Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie bei Kinder und Jugendlichen (Tf-CBT) nach Cohen, Mannarino und Deblinger (2006) vertieft dargestellt.
Die Tf-CBT ist eines der am umfangreichsten untersuchten Verfahren zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen – mit sehr vielversprechenden Ergebnissen.
Das Seminar gibt einen vertiefenden Einblick in die Inhalte der Tf-CBT. Das komponentenbasierte Behandlungsprogramm besteht aus 10 Komponenten. Dabei werden neben den Komponenten ‚Psychoedukation’, ‚Elternfertigkeiten’, Entspannung’ vor allem die Komponenten ‚Affektmodulation’, ‚Kognitive Verarbeitung’ und das ‚Traumanarrativ (graduierte In-sensu-Exposition) erarbeitet. Hiernach werden die Komponenten ‚Kognitive Bewältigung’ sowie die ‚In-vivo-Bewältigung’ erarbeitet. Den Abschluss des Seminars bildet die besondere Berücksichtigung der ‚Einbeziehung von Bezugspersonen (Care-Give)’ sowie der Komponente zur Verbesserung von künftiger ‚Sicherheit und Entwicklung’. Des Weiteren werden auch mögliche relative und absolute Kontraindikationen sowie „critical incidents“ diskutiert. Darüber hinaus können auch eigene Praxisbeispiele in das Seminar integriert werden.
Zielgruppe
Approbierte PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, die die Zusatzbezeichnung Traumatherapie (DeGPT) im Rahmen des Curriculums erwer-ben wollen. Das Angebot steht auch anderen klinisch-psychologisch tätigen Personen offen. Diese können jedoch kein Zertifikat nach DeGPT erwerben.
Ziele
- Kennenlernen / Erarbeitung der Komponenten der Tf-CBT
- Transfermöglichkeiten in die Praxis
- Austausch von Erfahrungswerten in der Praxis
Inhalte
- Kennenlernen der Einzelmodule der Tf-CBT
- Praktische Erfahrungen
- Übungen in Kleingruppe
- Absolute und relative Kontraindikationen
- „Bonusmaterial“ aus der Praxis
Methoden
Erarbeitung mit Hilfe von interaktivem Vortrag, Praxisbeispielen, Kleingruppenarbeit
Literatur
Cohen, J.A., Mannarino, A.P & Deblinger, E. (2009). Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen. Heidelberg: Springer.